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Alfred von Martin (geboren 1882 in Berlin, gestorben 1979 in München) war ein deutscher Historiker und Soziologe und einer der letzten Fachvertreter aus den Gründungsjahren der deutschen Soziologie, der in der Bundesrepublik Deutschland lehrte und publizierte. Nach dem Abitur in Görlitz studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Breslau, Lausanne, Tübingen und München. 1906 schloss er sein erstes Studium mit der Promotion zum Dr. jur. ab. Danach studierte er Geschichte an den Universitäten Freiburg, Heidelberg, Leipzig, Berlin, Florenz und Rom. Mit der Promotion zum Dr. phil. beendete er 1913 diese Studien. Während des Ersten Weltkrieges, an dem er als Leutnant der Reserve teilnahm, habilitierte sich von Martin 1915 im Fach Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Frankfurt am Main. Nach Kriegsende ernannte die Universität Frankfurt am Main ihn zum außerordentlichen Professor. Seit 1924 lehrte er mit diesem Status an der Universität München Geschichte. 1931 wechselte er als Honorarprofessor an die Universität Göttingen und wurde dort Direktor des neuen „Soziologischen Seminars“. Angesichts der politischen Verhältnisse ließ er sich schon 1932 dauerhaft von seinen universitären Aufgaben beurlauben (für die er als Honorarprofessor keine Vergütung erhalten hatte), zog sich nach München zurück und ging als Privatgelehrter in die sogenannte innere Emigration. Ab 1945 nahm von Martin seine Publikationstätigkeit wieder auf und bemühte sich um eine Stellung als Hochschullehrer, ging als Lehrbeauftragter an die Technischen Hochschule München (1946–1948), dann als außerordentlicher Professor und schließlich als emeritierter kommissarischer ordentlicher Professor an die Universität München (1948–1959). Dort verwaltete er den neugeschaffenen Soziologie-Lehrstuhl. Nach seinem Ausscheiden aus der akademischen Lehre (im 78. Lebensjahr) legte er noch ein umfängliches Alterswerk vor.

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