Karl Sczodrock
Karl Paul Anton Schodrok (bis 1939: Sczodrok, geboren 1890 in Neisse, gestorben 1978 in Würzburg) war ein deutscher Lehrer, Herausgeber, Verleger und Publizist. 1907 bis 1910 besuchte er das Preußische Lehrerseminar in Ziegenhals im Kreis Neisse. Nach der ersten Lehramtsprüfung im Jahr 1910 war er bis 1914 Volksschullehrer in Bolatitz im Hultschiner Ländchen. Hier bestand er 1913 die Zweite Lehramtsprüfung und war vom 1. April 1914 als Lehrer in Gleiwitz angestellt. 1923 bis 1930 war er Rektor in Colonowska und danach bis 1937 Rektor der Knaben-Voigtschule in Oppeln. Ab 1937 war er als Kreisschulrat und nach dem 1. Oktober 1937 als Verwalter für den Schulaufsichtskreis Oppeln II eingesetzt. Sczodrock war Mitbegründer und ab 1929 bis 1969 Herausgeber des Eichendorff-Almanachs Aurora. Im Jahr 1931 gründete er mit Adolf Dyroff in Oppeln die Eichendorff-Stiftung und 1935 in Neisse das Eichendorff-Museum. In der Zeit vor der Volksabstimmung in Oberschlesien war er von 1919 bis 1921 in Kattowitz Herausgeber der Wochenschrift Der Schwarze Adler. Ab 1922 bis 1940 wirkte er in Oppeln als Herausgeber und Chefredakteur der Kulturzeitschrift Der Oberschlesier und von 1940 bis 1942 der Schlesischen Stimme. Im Frühjahr 1940 änderte er den Familiennamen zu Schodrok. Er war ein Mitglied im Kulturbeirat des Provinzialverbandes Oberschlesien, Leiter der Vereinigung für Oberschlesische Heimatkunde, wurde in den Aufsichtsrat der Neißer Heimgarten-Genossenschaft berufen und von den Behörden mit der ehrenamtlichen Leitung des Amtes für oberschlesische Landeskunde in Oppeln betraut. Schodrock war Mitglied der Historischen Kommission für Schlesien. Im Jahr 1952 war er bei der Neuorganisation der Eichendorff-Stiftung aktiv, wurde deren Vorsitzender und wirkte im Jahr 1969 in Würzburg bei deren Umgestaltung in die Eichendorff-Gesellschaft. Von 1953 bis 1969 war er Herausgeber des Eichendorff-Almanachs Aurora. Im Jahr 1952 begründete er das Kulturwerk Schlesien (seit 1975 „Stiftung Kulturwerk Schlesien“), welches seit 1957 seinen Sitz in Würzburg hat. Ab 1956 war er Herausgeber der Vierteljahresschrift Schlesien. Als die Landsmannschaft der Oberschlesier im Jahr 1950 gegründet wurde, trat er dort als Autor, Redner und Herausgeber auf.