Heinrich Kahlefeld
Heinrich Kahlefeld (geboren 1903 in Boppard, gestorben 1980 in München) war ein deutscher Theologe und katholischer Priester sowie Verfasser theologischer Schriften und liturgischer Gesänge. Er studierte ab 1921 Philosophie und Theologie an der Universität Innsbruck, wo er mit einer Arbeit über Max Scheler promoviert wurde. 1925 trat er dem Oratorium des hl. Philip Neri bei. Im selben Jahr bat er um die Aufnahme in das Bistum Meißen, für das er am 26. Juli 1926 zum Priester geweiht wurde. Anschließend setzte er seine Studien an den Universitäten Freiburg und Tübingen fort. Ab 1928 wirkte er als Kaplan in Leipzig, wo er bereits eine Liturgiereform verfolgte und ab 1929 einen Lehrauftrag für katholische Religionslehre am Pädagogischen Institut der Universität Leipzig wahrnahm. Dort wurde er 1932 zum Hochschulseelsorger ernannt. Bereits 1930 hatte er zusammen mit anderen Theologen das Leipziger Oratorium begründet. Nachdem er 1939 im Zusammenhang mit dem Münchner Attentatsversuch auf Hitler durch Georg Elser einige Monate in München in Schutzhaft gehalten wurde, schloss er sich nach der Freilassung dem Berliner Oratorium an. 1940 gehörte Heinrich Kahlefeld zu den Gründungsmitgliedern der Liturgischen Kommission und des Liturgisches Instituts Trier. Nach der Entlassung aus frz. Kriegsgefangenschaft bereitete er ab Ende 1945 mit einigen Leipziger Mitbrüdern die Gründung eines Oratoriums in München vor, dessen erster Superior er 1954 wurde. Im gleichen Jahr wurde diesem Oratorium vom Münchner Erzbischof Joseph Wendel die neu gegründete Pfarrei St. Laurentius in München-Gern übertragen. Die ebenfalls neu errichtete Kirche wurde nach den Vorstellungen der Oratorianer vom Architekten Emil Steffann verwirklicht. Sie war von Anfang an wegweisend für die Liturgiereform, wie sie erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil anerkannt wurde. Im Jahr 1964 war Heinrich Kahlefeld an der Planung des Instituts für Katechetik und Homiletik in München beteiligt. Es wurde im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils von der Deutschen Bischofskonferenz unter Vorsitz des Julius Kardinal Döpfner getragen. Seine Aufgabe war die Ausbildung von Fachleuten und Multiplikatoren für die Erneuerung von Predigt und Katechese in den deutschen Bistümern. Heinrich Kahlefeld leitete das Institut von 1964 bis 1967.