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Frédéric Emile Baron d’Erlanger (geboren 1832 in Frankfurt/ Main als Friedrich Emil Erlanger, gestorben 1911 in Versailles) war ein deutsch-französisch-britischer Bankier und Konsul. Erlanger musste schon früh als ältester Sohn des Raphael von Erlanger bei den immer umfangreicher werdenden Bank- und Wechselgeschäften mitarbeiten. Bereits mit 19 Jahren wurde er für mündig erklärt und übernahm so erfolgreich von seinem Vater das Maklergeschäft, dass er von der Griechischen Regierung Ottos I. zum griechischen Generalkonsul ernannt wurde. Er besuchte den Stockholmer Königshof und war in erfolgreiche schwedische und portugiesische staatliche Refinanzierungen eingebunden. Das portugiesische Königshaus mit Königin und Ehemann Ferdinand II. von Sachsen-Coburg und Gotha ernannte aus Dank seinen Vater Raphael und Friedrich Emil zum erblichen portugiesischen Baron. Nach der Gründung seines eigenen Bankhauses, „Emile Erlanger & Cie.“, 1859, wurde er einer der beherrschenden Bankiers des Finanzplatzes Paris in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er gilt als Erfinder der Anleihen mit hohem Risiko, besonders für Entwicklungsländer. Kurz vor Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges gründete Erlanger 1870 in London eine neue Bank, Erlanger & Co., behielt aber in Paris in der 35, Boulevard Haussmann eine Niederlassung bei. In der zweiten Hälfte der 1870er Jahre investierte Erlanger im großen Stil in nordamerikanische Eisenbahnen. Dazu errichtete er ein von ihm kontrolliertes Konsortium, welches über das britische Unternehmen „Alabama Great Southern Railway Company Limited“ zunächst die „Alabama Great Southern Railway“ und dann die „Cincinnati, New Orleans and Texas Pacific Railway“ (CNO&TP) übernahm. Schließlich kontrollierte Erlanger ein Eisenbahnnetzwerk in den Südstaaten der USA mit dem Schwerpunkt in den Bundesstaaten Alabama und Louisiana. Als einflussreiche Mitglieder des Großbürgertums, das persönliche Beziehungen zu Regierenden zahlreicher Staaten pflegte, förderten sie Kunst und Musik.

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