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Hermann Anschütz-Kaempfe (geboren 11872 in Ixheim(Zweibrücken), gestorben 1931 in München) war ein deutscher Wissenschaftler und Erfinder des Kreiselkompasses. Er war Enkel des Malers Hermann Franz Anschütz und Sohn des Münchner Mathemathik- und Physiklehrers Friedrich W. Anschütz, wurde aber nach dessen Tod von dem Kunsthistoriker Kaempfe adoptiert. Anschütz-Kaempfe studierte an der Universität Innsbruck zunächst Medizin, führte dieses Studium jedoch nicht zu Ende, studierte dann Kunstgeschichte und promovierte in diesem Fach auch zum Dr. phil. Nach Beendigung seines Studiums und einigen Reisen ins Mittelmeergebiet und in die Arktis ließ Anschütz-Kaempfe sich in Wien nieder und betätigte sich als Erfinder. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Plan, im U-Boot den Nordpol zu erreichen. Dazu war die damalige Navigationstechnik jedoch noch nicht genügend entwickelt. Anschütz-Kaempfe machte dazu wichtige technische Erfindungen und konstruierte (bereits 1902 als Modell) 1907 den ersten Einkreiselkompass, der erstmals 1908 auf dem deutschen Linienschiff Deutschland verwendet wurde. In Kiel gründete Hermann Anschütz-Kaempfe am 23. September 1905 das Unternehmen Anschütz & Co. Er errichtete im Jahre 1909 ein Entwicklungsgebäude und ein Fabrikationswerk an der Schwentinemündung am Heikendorfer Weg 9–27 in 24149 Kiel Neumühlen-Dietrichsdorf. Er leitete das Unternehmen bis 1930 und übertrug dann seine Anteile an die Carl-Zeiss-Stiftung. Anschütz-Kaempfe gewann 1915 einen Patentstreit zum Kreiselkompass gegen Elmer Ambrose Sperry, bei dem er Albert Einstein kennenlernte, als dieser 1914 als Gutachter hinzugezogen worden war. Es begann eine langjährige Freundschaft mit Einstein. Sie tauschten sich neben technischen Problemen bei der Entwicklung des Kreiselkompasses auch über private Themen oder das Weltgeschehen aus. Aus dem Schriftwechsel geht unter anderem hervor, dass Einstein mithalf, den Kreiselkompass zu verbessern. Ergebnis war der Kugelkompass, an dessen Patent von 1922 Einstein Anteile erhielt. Den nach ihm benannten „Anschütz-Zweikreisel-Kugelkompass“ entwickelte Anschütz-Kaempfe 1927. Dieser Kompass diente als Grundlage der heutigen Kreiselkompassanlagen. Anschütz-Kaempfe interessierte sich auch stark für Kunst, malte Aquarelle und trat als Kunstsammler in Erscheinung.

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