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Friedrich Julius Erhard Hübener (geboren 1881 in Tacken, gestorben 1958 in Gadderbaum) war ein deutscher Politiker (DDP, LDPD). Von Dezember 1946 bis Oktober 1949 war er der erste Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und einziger nichtkommunistischer Regierungschef in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Nach dem Abitur 1901 studierte er Geschichte und Nationalökonomie an den Universitäten Kiel und Berlin. 1905 wurde er promoviert. Anschließend arbeitete er u. a. als volkswirtschaftlicher Sekretär und Syndikus in einem Berliner Handelshaus bzw. bei der Handelskammer von Berlin. Nach Kriegsende 1918 trat er der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bei. 1919 wurde er auf Betreiben von Minister Otto Fischbeck Mitarbeiter im preußischen Handelsministerium. 1922 wechselte Hübener als stellvertretender Landeshauptmann zum Provinzialverband Sachsen, der Selbstverwaltungskörperschaft der preußischen Provinz Sachsen. Noch im selben Jahr wurde er geschäftsführender Landeshauptmann, 1924 wurde er offiziell in das Amt gewählt. Er beschäftigte sich mit einer föderalen Neugliederung Deutschlands und schlug bereits in den 1920er Jahren die Gründung eines Landes Sachsen-Anhalt vor. 1930 wurde er mit den Stimmen von Sozialdemokraten, Demokraten und Deutschnationalen im Amt bestätigt. 1933 wurde Hübener aus dem Amt entfernt und zwangspensioniert. Nach Kriegsende 1945 berief ihn die amerikanische Besatzungsmacht, die zunächst große Teile der Provinz Halle-Merseburg kontrollierte, erneut in das Amt des Landeshauptmanns. Das alliierte Zonenprotokoll und die Beschlüsse von Jalta ordneten die frühere Provinz Sachsen und Anhalt aber der sowjetischen Besatzungszone zu. Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) bildete aus den genannten Gebieten im Juli 1945 eine „Provinz Sachsen“, aus der später das Land Sachsen-Anhalt hervorging, und ernannte Hübener zum Präsidenten der Provinzialverwaltung. Am 3. Dezember 1946 wählte der Landtag von Sachsen-Anhalt Hübener zum einzigen nicht der SED angehörenden Ministerpräsidenten in der SBZ, bis Juni 1948 nahm Erhard Hübener als Ministerpräsident zusätzlich das Amt des Justizministers von Sachsen-Anhalt wahr. Im August 1949 kündigte er aus Altersgründen seinen Rücktritt als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt zum 1. Oktober 1949 an. Am 10. Oktober 1949 – drei Tage nach Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) – wurde er in einer außerordentlichen Sitzung des Landtages feierlich verabschiedet.

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