Karl Borromäus Glock
Karl Borromäus Glock (geboren 1905 in Nürnberg, gestorben 1985 in Heroldsberg) war ein deutscher Verleger, Schriftsteller und Schlossbesitzer, der u. a. den christlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus förderte. 1926 gründete Glock mit Viktor Lutz in der Feldgasse in Nürnberg einen Verlag und ging zur Buchproduktion über, wobei zunächst Glock selbst als Verlagsvertreter reiste. Kommerzielle Interessen standen schon damals nicht im Vordergrund, der Verlag hatte von Anfang an ein christlich-humanistisches Profil, organisierte Vorträge, Exkursionen und Drucke. 1931, beim 71. Deutschen Katholikentag in Nürnberg begegnete er Carl Muth, in dessen Fußstapfen er nach und nach trat. Nach dem Vorbild von dessen Zeitschrift Hochland (Zeitschrift) brachte Glock die Zeitschrift „Buch und Leben“ (später „Besinnung“) heraus, in der Angriffe auf die NS-Zeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter abgedruckt wurden, was zum Verbot der Verlagsdruckerei und der Zeitschrift führte. Weil Glock die Zeitschrift trotzdem unter dem Tarnnamen „Grundkatalog Deutscher Literatur“ weiterführte, wurde er 1935 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er nur wegen einer Amnestie nicht antreten musste. Nach dem Krieg mussste Glock seinen Verlag neu aufbauen, 1945 erhielt er eine Verlagslizenz der amerikanischen Besatzungsmacht und entwickelte sein weitgespanntes Verlagsprogramm, legte Vorkriegsautoren und klassische christliche Werke wieder auf, außerdem seine Verlagszeitschrift. Er entwickelte weitgespannte Buchreihhen und gründete unterschiedliche Gesellschaften, für die er internationale Autoren gewinnen konnte. 1981 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.
Thomas Ohm
Thomas Ohm (geboren 1892 in Westerholt als Philipp Ohm, gestorben 1962 in Süchteln) war ein deutscher Benediktiner-Pater, Theologe und Missionswissenschaftler. Ab 1903 besuchte er das Gymnasium Petrinum in Recklinghausen, an dem er 1912 das Abitur ablegte. Danach trat er als Novize in die Erzabtei Sankt Ottilien ein. 1913 legte er die einfachen Gelübde ab und nahm den Ordensnamen Thomas an. 1920 wurde er zum Priester geweiht. Sein Studium der Philosophie und der Theologie wurde durch den Dienst im Ersten Weltkrieg unterbrochen. Prägende Lehrer waren Joseph Schmidlin, der Begründer der Missionswissenschaft, in Münster und Martin Grabmann in München. 1924 wurde er an der Universität München zum Doktor der Theologie promoviert. Ab dem Jahr 1926 war Thomas Ohm als Privatdozent an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg tätig. Dort habilitierte er sich 1930. Die Missionswissenschaft vertrat er ab 1932 an der Universität Würzburg. Am 25. Mai 1946 bot ihm das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus an, seine alte Stellung als Privatdozent wieder wahrzunehmen, was er allerdings nicht tat, da er die ihm am 2. September 1946 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster angetragene Professur der Missionswissenschaft annahm. Bis zum Jahre 1961 war er Schriftleiter und Herausgeber der Zeitschrift für Missions- und Religionswissenschaft (ZMR). Am 29. August 1960 würdigte Papst Johannes XXIII. Ohms Leistungen, indem er ihn in die Pontificia Commissio de Missionibus Praeparatoria Concilii Vaticani II, eine der das Zweite Vatikanische Konzil vorbereitenden Kommissionen, berief.