Walter Ohle
Walter Ohle (geboren 1904 in Dessau, gestorben 1971 in Schwerin) war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Sein Onkel Max Ohle hatte in Dessau als Provinzialkonservator gearbeitet und sich als Inventarisator der Bau- und Kunstdenkmale einen Namen gemacht. Nach seiner Lehre als Handschuhmacher entschied er sich für ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Braunschweig, danach aber für Kunstgeschichte an den Universitäten Berlin und Leipzig. Er begann seine wissenschaftliche Laufbahn 1932 mit einer Dissertation über protestantische Schlosskapellen des 16. Jahrhunderts, die 1936 gedruckt erschien. Schlechte Berufschancen zwangen ihn, für kurze Zeit als Buchhändler in Burg und danach für die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Dessau und Köthen zu arbeiten. 1934 fand er eine Anstellung beim Provinzialkonservator in Stettin. Ohle war im Zweiten Weltkrieg zum Wehrdienst eingezogen und kehrte 1947 aus der Kriegsgefangenschaft nach Schwerin zurück. Dort hatte sein letzter, schon im Pensionsalter befindlicher Chef Baurat a. D. Paul Viering, am 1. Januar 1946 ein neues Landesamt für Denkmalpflege eingerichtet. Mit der Anfang Juni 1952 begonnenen Verwaltungsreform und der Auflösung der Länder sollte die Denkmalpflege politisch in Berlin zentralisiert werden, wo Ohle die nächsten vier Jahre verbrachte. Als die Denkmalpflege 1956 wieder nach Mecklenburg zurückkehrte, wurde das Institut als Außenstelle von Berlin in Schwerin am Schlachtermarkt im heutigen Logenhaus untergebracht. Ohle wurde an die Spitze der Arbeitsstelle berufen. Bis zu seinem Tode 1971 war Walter Ohle Mitarbeiter, Konservator und ab 1956 Leiter der Arbeitsstelle Schwerin des Instituts für Denkmalpflege der DDR.