Franz Oppenheimer
Franz Oppenheimer (geboren 1864 in Berlin, gestorben 1943 in Los Angeles) war ein deutscher Arzt, Soziologe und Nationalökonom, der als bedeutender Webgereiter der Sozialen Marktwirtschaft gilt. Oppenheimer studierte Medizin in Freiburg und promovierte sich 1885 in Berlin bei dem späteren Nobelpreisträger Paul Ehrlich, arbeitete anschließend, bis 1895 als praktischer Arzt in den Armenvierteln Berlins. Annb 1890 befasste er sich außerdem mit sozialpolitischen Fragestellungen und arbeitete zunehmend publizistisch, als Chefredakteur der Welt am Montag. Am 3. Januar 1909 war er in Berlin unter den Mitbegründern der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und promovierte im selben Jahr in Kiel zum Dr. phil. Oppenheimer arbeitete von 1917 bis 1919 als Privatdozent in Berlin, dann ebenda als Titularprofessor. 1919 nahm er einen Ruf auf den von Frankfurter Kaufleuten, unter anderem Karl Kotzenberg, gestifteten Lehrstuhl für Soziologie und theoretische Nationalökonomie an der Universität Frankfurt an. Diese erste Soziologie-Professur Deutschlands hatte er bis 1929 inne. Von 1934 bis 1935 lehrte Oppenheimer in Palästina. 1936 wurde er zum Ehrenmitglied der American Sociological Association ernannt. Im Januar 1939 gelang Oppenheimer mit seiner Tochter die Ausreise nach Japan, wo er an der Keiō-Universität in Tokio einen Lehrauftrag hatte, den er jedoch nicht ausüben konnte. Nach dem Verlassen Japans lehrte Oppeneimer bis 1940 in Shanghai, emigrierte anschließend in die USA und wurde 1941 Gründungsmitglied des American Journal of Economics and Sociology.